Panama Open Air 2023 – Unser Festivalsamstag und Kritik der Besucher

Das Panama Open Air ist ein fester Bestandteil der deutschen Festivallandschaft. Seit einiger Zeit möchte sich das Festival als Multi-Genre Festival etablieren und holte dieses Jahr neben Top-Dj Skrillex, auch Materia, SSIO viele andere Acts aus unterschiedlichen Genres nach Bonn.

Wir besuchten das Festival am Samstag, da Skrillex und Rufüs del Sol für diesen Tag angekündigt waren. Das Skrillex zum Panama Open Air kommt klang als dies bekannt wurde, für uns total unglaublich, denn Skrillex spielt nicht viele Festivals und lehnt auch einige Anfragen ab und auch Anfragen die sonst niemand in der Szene ablehnen würde. So hatte man vergangenen Samstag die Chance Skrillex live in Bonn zu erleben. Dafür erstmal dicke Props an das Team des Panama Open Air. Auch Rufüs del Sol sind seltene Gäste in Deutschland, sodass auch hier wirklich ein großes Lob an das Team auszusprechen ist. Aufgrund dessen, dass wir ein Magazin für elektronische Musik sind, sind sicherlich auch andere coole Acts dabei gewesen, welche aber nicht in unseren Bereich fallen und deswegen keine Gewichtung bekommen.

Als wir auf dem Weg zum Festival waren erreichte uns über den Instagram-Kanal von David Puentez die Nachricht das er eine neue Playtime hat, nämlich eine gute Stunde eher, was für uns leider bedeutete das wir ihn fast in Gänze verpassen würden. Genauso war es dann auch, wir haben grad noch die letzten 30 Sekunden seines Sets mitbekommen. Als sein Set auf der Mainstage zuende war, liefen alle Zuschauer in alle Richtungen und ich hatte, vielleicht lag es an meiner Größe von 1,65 cm, echte Probleme mich durch die Menge zu bewegen.

Nach Puentez gab es ein Chance-Over für Materia. Wir liefen dann erstmal weiter, um die anderen Stages zu erkunden, erst checkten wir die 808 Stage auf der Regard spielte und blieben dann bei der Heat Stage bei YouNotUs hängen. Dort holten wir uns erstmal etwas zu trinken, ein alkoholfreies Bier lag bei 6,50 Euro und ein Wasser bei 4,20 Euro plus jeweils 2 Euro Pfand. Die Auswahl an Essensbuden war reichhaltig, es gab sogar eine Bude vom Frittenwerk, die wir vorher noch nicht gesehen haben. Wie lang dort da die Wartezeiten waren können wir nicht sagen, da wir auf dem Gelände nichts gegessen haben. Das Festival ist cashless d.h. man zahlt mit EC/Kreditkarte, was nicht immer funktioniert hat, dazu später mehr.

Danach liefen wir zur Origin Stage wo Nakadia ein ordentliches Techno-Set raushaute. Auf der großzügigen Wiese drumherum chillten viele Besucher und hatten eine gute Zeit. Danach wurde es Zeit für den Auftritt von Rufüs del Sol, den wir uns von der VIP-Empore aus ansahen. Dort gab es einen Getränkestand und eine extra Toilette für Besucher die sich ein VIP-Ticket geholt haben. Der Auftritt oder eher das Konzert von Rufüs del Sol zog viele Leute zur Mainstage und es waren wirklich viele Leute mit entsprechenden Merch unterwegs, sodass ganz klar ersichtlich war, das das POA eine richtige Wahl mit diesem Booking getan hat. Sie spielten etwas über eine Stunde und die Fans genossen es sichtlich. Nach dem Set von Rufüs del Sol gab es einen 45 Minuten Chanceover für den Man of the Hour Skrillex. In dieser Zeit wollten wir uns noch etwas zu trinken holen und stellten dann an den Theken bei der Mainstage fest, dass nichts bestellt werden konnte, weil das System down war. Wir haben uns nicht viel dabei gedacht und bei leichtem Nieselregen startete dann das Set von Skrillex und was soll man sagen, es war einfach nur Abriss.

Er startete etwas gediegener und baute dann weiter auf, er hat seine Hits, ich nenne sie jetzt mal die Hits von damals, immer angeteasert und dann irgendwann ausgespielt, es war einfach geisteskrank. Einmal war ich wirklich kurz vorm heulen, da sie ganzen Emotionen aus den heftigsten Dubstep und Electrohouse-Jahren (für mich 2099-2013) hoch kamen und man wirklich Flashbacks zu den ultimativen Raves aus der Zeit, z.B. im Bootshaus hatte. Einfach krank! Aber auch seine neuen Sachen mit Fred Again fanden Platz in seinem Set. Die Menge tobte, es war einfach toll! Um 0.00 Uhr war das Festival zuende und wir begaben uns zum Auto, der Weg zum Auto war schnell und lief ohne großes Gedrängel ab.

Uns ist während des Festivalbesuches eigentlich nur negativ aufgestoßen, dass es nur eine Pfandrückgabe, von der Mainstage aus, am anderen Ende des Geländes gegeben hat. Wir haben uns gedacht, dass wir die weitere Abgabestelle nicht gesehen haben, aber durch die Recherche in den Kommentaren beim POA auf Insagram ist nun klar es gab nur diese eine Rückgabestelle. Dort wurde der Pfand auch in Bargeld zurückgegeben und später wohl auch als Shots, was natürlich für Leute die nicht trinken keine Lösung darstellt.

Die Toilettensituation haben wir selber nicht als prekär empfunden, die VIP-Toiletten waren nie überlaufen, nur ganz zum Ende eher dreckig als sauber, aber lassen wir die Kirche mal im Dorf, das ist auch bei anderen Festivals so. Aus den Kommentaren bei Instagram geht aber hervor, dass die anderen Toiletten stundenlang nicht oder nur vereinzelt nutzbar waren und es teilweise wohl zu „Wildpinkel-Aktionen“ aus Not auf dem Gelände gekommen ist.

Auch, dass das Bezahlsystem für mehrere Stunden down war, haben wir so nicht gemerkt und es erst aus den Kommentaren erfahren, genauso, dass dieses schon am Freitag vorgekommen ist. Dies soll wohl auch schon im letzten Jahr vorgekommen sein.

Außerdem gab es wenig bis eher gar kein Netz auf dem Gelände, das habe ich schon Jahre nirgends mehr erlebt, sodass die Gäste auch die geänderte Set-Zeiten nicht aus Social Media entnehmen konnten, da wäre es cool gewesen wenn es auf den Gelände neben der zweitweisen Einblendung auf den Screens noch Schilder, zumindest an den kleinen Stages, gegeben hätte. Auch cool wäre gewesen, wenn während der Chanceovers, ein Dj auf der Mainstage gespielt hätte, anstelle Musik von Band abzuspielen, die für mich teilweise nicht gut zum Moment gepasst hat.

Auch die kostenlosen Wasserstationen sollen zwischenzeitlich ausgeschaltet worden sein, sodass es, grade weil das Bezahlsystem nicht ging keine Möglichkeit gab, etwas zu trinken.

Das Panama Open Air regiert auf die unzähligen (negativen) Kommentare bei Instagram und verspricht für nächstes Jahr auf Dixie-Klos umzusteigen, um Wasserresourcen zu sparen, dies trifft bei den Besuchern aber auch nicht auf Begeisterung. Außerdem soll das Bezahlsystem in 2024 geändert werden, damit alles schneller und zuverlässiger geht.

Eine weitere Stellungnahme des Veranstalters gab es bis jetzt noch nicht. Wir hoffen, dass sich das Team die Kritik der Besucher zu herzen nimmt und einiges ändern wird. Wir hätten uns ein liebevoller gestaltetes Gelände gewünscht, mehr Deko-Elemente an den Stages, auf dem Gelände gab es ja schon z.B. die großen Panama- oder POA-Buchstaben, die waren sehr schön anzusehen, bitte mehr davon. Vielleicht auch gut gewesen wären Wegweiser, wo welche Stage ist, wo Toiletten sind usw., denn wir sind erstmal über das Gelände geirrt, um überhaupt etwas zu finden. Auch angebracht wären mehrere Pfandrückgabe-Stationen bzw. vielleicht auch die Möglichkeit an jeder Theke die Dosen und Becher abzugeben, so wie es bei vielen anderen Festivals ist.

Insgesamt konnte das PAO uns wegen des Bookings von Skrillex und Rufüs del Sol überzeugen, ihre Show war super und absolut Wert, sich ein Ticket für den Samstag zu kaufen, aber es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, was die Organisation anbelangt. Die Getränke und Essensauswahl fanden wir gut, sowie das abwechslungsreiche Line-Up auf den vier Stages. Wir hoffen für 2024 nur positive Kommentare bei Instagram, nach dem Festival zu entdecken, denn aus den Jahren vor der Pandemie wissen wir, dass das Team von POA es kann. Wir drücken dem POA die Daumen, dass alles in 2024 einwandfrei über die Bühne geht.

Mehr Infos zum POA 2024 kriegt ihr auf https://panamaopenair.com/

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