In der vergangen Woche lockte das Balaton Sound Festival wieder tausende Menschen an den Plattensee nach Zamardi und bot bei bestem Sommerwetter ausgelassene Stimmung zu den Sounds von James Hype, Paul Kalkbrenner, Amelie Lens und vielen mehr.
Für uns ging es am 3.Juli für 4 Tage nach Ungarn, genauer an den Plattensee nach Zamardi zum Balaton Sound Festival und was wir so erlebt haben erfahrt ihr im folgenden Review:
Die Anreise
Los ging es für uns von Hamburg aus mit dem Flugzeug, wobei wir einen kleinen Zwischenstopp in Wien machen mussten und anschließend am Budapest International Airport landeten. Von hier aus gab es jetzt mehrere Möglichkeiten zum Festivalgelände zu kommen. Ihr hättet euch von hier Shuttleservices vom Festival buchen können oder, so wie wir es gemacht haben, mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg nach Zamardi machen können. Also ging es fürs erste weiter zum Airportexpress, der uns in ca. 30 Minuten in die Budapester Innenstadt brachte, von wo aus wir mit der Metro weiter zum Bahnhof Budapest-Deli fuhren. Nun setzten wir uns also noch in die Bahn und sind dann nach 1,5 Stunden Fahrt entspannt in Zamardi angekommen. Gekostet hat uns die Fahrt mit den Öffis knapp 10 Euro, was natürlich deutlich günstiger, als die vom Festival angebotenen Shuttlemöglichkeiten war.
Das Festivalgelände
Beim Festival erwartete uns ein riesiges Gelände mit unzähligen kleinen Elementen, vier Hauptbühnen, vielen kleinen Nebenfloors und jede Menge Chilloutareas direkt am Ufer des Plattensees, dass zum zwischenzeitlichen entspannen oder auch zum Baden, teilweise auch während des Festivals, einluden. Neben den Mainacts gab es auch auch nebenher viele kleine Dinge zu entdecken, wodurch das Balaton Sound immer wieder zu überraschen wusste. Immer mal wieder war eine illuminierte Trommelgruppe auf dem Gelände unterwegs, es gab Modenschauen am Balaton Schriftzug oder, wer sich noch aktiv betätigen wollte, konnte eine Runde am Technoyoga teilnehmen. Natürlich durften auch Merchstände Verpflegungsmöglichkeiten nicht fehlen.
Die Verpflegung
Die Verpflegungsmöglichkeiten vor Ort waren doch recht umfangreich und es gab eine relativ große Auswahlmöglichkeit beim Essen zu recht guten Preisen, wenn man es mit westlichen Festivals vergleicht. An Getränken gab es wahrscheinlich die für Festivals typische Auswahl an alkoholischen und alkoholfreien Getränken, die man so kennt. Angefangen beim Bier, wobei sich mir hier nicht erklärt, warum man hier sowohl gezapft als auch aus der Dose anbot, über Cocktails bis zu den normalen Softdrink gab es eigentlich alles.
Kritisch aufgefallen ist mir allerdings die Menge an Plastikflaschen und leeren Dosen, die auf dem Gelände rumlagen, da es hier kein Pfand drauf gab, glaube ich zumindest. Bei den Bechern hingegen gab es ein Pfandsystem, das ich aber ein wenig undurchsichtig empfunden habe. Es wurde auf den ersten Becher Pfand gezahlt, der dann immer wieder gegen einen neuen getauscht wurde. Soweit so gut aber wie ich den Pfand zurück bekommen hätte, habe ich bis zum Ende nicht ganz verstanden. Man hätte sich, so meine Vermutung, an der Bar einen Token abholen müssen und diesen dann am Exit zusammen mit dem Becher abgeben müssen. Korrigiert mich hierfür aber gerne. Zur Vereinfachung sollte man den Pfand vielleicht doch einfach an den Bars zurück buchen.
Was mir aber positiv aufgefallen ist, waren die vielen Möglichkeiten, sich regelmäßig mit Trinkwasser zu versorgen, was bei den Temperaturen auch mehr als nötig war.
Die Acts
Bei der Auswahl der Künstler hat das Festival in diesem Jahr auf einen großen Mix zwischen internationalen Topacts und regionalen Künstlern gesetzt, das für eine gute Abwechslung im Verlauf des Abends sorgte und man so auch Acts kennenlernte, die man sonst vielleicht nicht so auf dem Schirm hätte. Auf der Mainstage traten dabei Artists wie James Hype, Meduza, Timmy Trumpet oder aber Paul Kalkbrenner auf, der mit seinem einzigartigem Sound eines der Highlights für mich beim Balaton Sound war. Mir gefiel die Lage der Bühne mega gut, da hier am See, gerade zum Sunset, eine richtig coole Stimmung entstand.
Auf der B-Stage war vor allem der Techno zu Hause, sodass sich hier mit Kölsch, 999999999, Amelie Lens oder Renier Zoneveld feste Größen der Szene die Decks teilten. Die Stage selbst passte mit ihrem schlichten, dunklen Design unterstützt von Strobos und Spots zu dem hier angebotenen Genre einfach richtig gut. Ich selber war nicht zu oft hier aber die Stimmung im Zelt war immer richtig gut.
Auf der Radio 1 Heineken Beachclub Stage war der Mix zwischen lokalen und internationalen Acts wohl am deutlichsten zu merken, was mir aber wie gesagt echt gut gefallen hat und daher auch des Öfteren vorbei geschaut habe. Hier war vor allem House als Genre im Angebot, was ich persönlich einfach sehr mag. Gefallen hat mir hier beim Design vor allem, dass es durch ein Schirmsystem eine halboffene Stage war, die so eine coole Stimmung erzeugte. Als internationale Acts waren hier unter anderem Sam Feldt oder Laidback Luke zu sehen.
Den Abschluss der Mainstage übernahm dann noch Q-Dance mit einem Q-Dance Takeover, sodass auch für die Fans des Harder Styles ein bisschen was geboten wurde. So traten hier dann unter anderem Ran-D und SEFA auf, bevor die Stage mit dem Q-Dance Closing geschlossen wurde.
Die Stimmung
Mir persönlich hat die Stimmung auf dem Festival im großen und ganzen wirklich gut gefallen, da sie, für mein empfinden einfach wirklich entspannt und friedlich war und mir dabei das Miteinander zwischen den vielen internationalen Besuchern im Gedächtnis geblieben ist. Vor den Stages zu den Acts wurde dabei auch in der Regel ausgelassen getanzt, wobei in einigen Situationen dann doch die Handys im Vordergrund standen als der Artist selbst. Was mir vor den Bühnen aber aufgefallen ist und was mich wirklich nervt, ist das Verhalten einiger Festivalbesucher, die sich einfach rücksichtslos nach vorne durchdrängeln und es dabei ein dauerhaftes anrempeln wurde. Dies ist dabei aber nicht speziell aufs Balaton Sound bezogen, sondern ist für mich generell seit Corona ein leidiges Thema geworden, ist euch das auch schon aufgefallen?
Sonst habe ich aber viele coole Menschen kennen gelernt und mit vielen ins Gespräch gekommen, wobei englisch zu sprechen hier natürlich von Vorteil war. Was mir noch gut gefallen hat, war die entspannte Atmosphäre am Wasser. Hier konnte man sich echt ein paar entspannte Momente auf der Wiese oder auf einer der vielen Sitzmöglichkeiten machen und sich bei Musik im Hintergrund mit neu gewonnen Freunden unterhalten.
Während auf den Hauptbühnen gerade nichts lief, hatte man hier die Möglichkeit sich auf einer der kleinen Nebenbühnen einzufinden auf die nächste Nacht einzustimmen. Hier konnte man ganz entspannt eine Runde im Plattensee baden und bei dem einen oder anderen Getränk zur Stage tanzen oder auch einfach nur in der Sonne liegen. Urlaubsfeeling auf einem Festival, wie nice ist das denn?
Fazit
Jedes auch noch so schöne Festival muss irgendwann einmal zu Ende gehen und so war es auch Beim Balaton Sound nach 4 Nächten Zeit nach Hause zu fahren und ein Fazit zu ziehen. Für mich war das Balaton Sound Festival ein rundum gelungenes Festival, dass es sich auf jeden Fall lohnt zu besuchen. Nur zwei Flugstunden von Deutschland entfernt habt ihr hier fast schon die Garantie auf ein Festival bei Sommerwetter mit einer super Stimmung und vielen kleinen Unterhaltungsmöglichkeiten nebenbei. Vom Preis her ist das Festival her auch sehr Fair und gerechtfertigt. Die Location mit dem See und seinen Bademöglichkeiten macht das Festival so zu einem Highlight. Auch die Bootsparty, die vom Balaton Sound angeboten wurde, war eine coole Sache und hat Spaß gemacht.
Negativ empfand ich hier im Prinzip nur das fehlende Pfandsystem bei den Pfandflaschen und Dosen, wodurch einfach extrem viel Müll entstanden ist, der gerade in der Nähe zu einem See vermieden werden sollte und auch könnte.
Hiervon abgesehen ist das Festival wirklich gelungen und eine Reise wert. Wenn ihr Lust habt ein Festival mit Urlaubsfeeling zu verbinden ist das Balaton Sound Festival definitiv eine gute Entscheidung.
Wie hat es euch gefallen?