Amsterdam im Ausnahmezustand: Wenn sich im Oktober jedes Jahr DJs, Produzent:innen, Labels und Raver aus der ganzen Welt in der niederländischen Hauptstadt versammeln, weiß man – es ist wieder Zeit für das Amsterdam Dance Event (ADE). Zwischen verregneten Grachten, überfüllten Clubs und unerwarteten Pop-Up-Raves verschmilzt die Stadt zu einem einzigen pulsierenden Organismus aus Sound, Licht und Begegnung.
Ich war mittendrin – zwischen Sturmwarnungen, strobo-getränkten Nächten und magischen Momenten, die nur beim ADE passieren können.
Anreise mit Adrenalin
Der Donnerstagmorgen begann mit dem gewohnten Ritual: Abflug in München, Ziel Amsterdam. Doch schon im Flugzeug kündigte sich an, dass dieses ADE nicht normal laufen würde — ein Herbststurm braute sich zusammen und rüttelte das Flugzeug ordentlich durch. Der Wind war nicht nur Wetter – er war Atmosphäre.
Angekommen in Amsterdam, kurzer Hotel-Check-in … und dann der Realitätscheck: meine Hotelwahl entpuppte sich zur logistischen Herausforderung. Nachtverkehr mit ÖPNV? Sehr eingeschränkt. Anfängerfehler – aber genau solche Momente gehören zu einer echten ADE-Erfahrung.
Donnerstagabend bei „Revealed Labelnight“
Zur späten Stunde bewegten sich die Schritte zur legendären Location Koppelkerk. Klein, roh, mit Charme – so muss ADE sein. Auf dem Programm: Hauptacts wie Dannic und Maddix — und als Überraschung: Hardwell. Die Crowd war da, die Energie war da, die Location war perfekt für den Einstieg. Der Abend machte klar: ADE ist nicht nur Großveranstaltung – es ist Intimität & Ausbruch zugleich.

Freitag – Regen, Konferenzen & Album-Drop
Freitag kam mit Regen und Wind – mein Schirm war auf Dauerbelastung geschaltet. Dennoch: Pflichttermin war die Pressekonferenz von Armin van Buuren. Sein klassisches Album wurde vorgestellt – voll Gefühl, ganz anders als gewohnt. Ein Moment, der zeigte: ADE ist auch Kultur, Tiefe und nicht nur Bass.
Danach ging’s weiter: Einladung zum Event von Lilly Palmer mit Meet & Greet und Album-Release. Ausverkauftes Haus, Supportgäste – und dann die Überraschung: Armin van Buuren himself stand auf ihrer Bühne, um die Show zu closen. Wow.
Der Regen machte weiter Druck – und als die nächste Veranstaltung winkte, war mein Durchhaltevermögen begrenzt. Durchnässt ins Hotel. So ist das eben: manchmal entscheidet das Wetter über den Club-Flow.

Samstag – Pop-Ups, Ausstellung & AMF
Am Samstag wechselte das Spiel: Pop-Up Stores, Gassen voller Sound, eine Ausstellung von Tomorrowland (als Teil des ADE-Wanders) – während man von Ort zu Ort schlenderte und überall Überraschungen warteten: eine Bäckerei wird zur Ravelocation, eine Parade voller Floats verströmt Nostalgie à la Loveparade.
Am Abend dann das Highlight: Amsterdam Music Festival (AMF) in der Johan Cruijff ArenA mit ca. 40 000 Besuchern. Line-Up war stark – für mich stechen heraus: Hardwell und Oliver Heldens (OH) – und ja, ich bin Fan. Dennoch: Ein Schatten war zu spüren – übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum bei Teilen der Crowd verringerte den Vibe. Wenn Menschen nicht mehr ihre Umgebung wahrnehmen … dann geht etwas von der Magie verloren. Aber: Gesamt-Experience war trotzdem stark.
Fazit: ADE 2025 – überwältigend mit Wetterkapriolen
Das ADE war wieder ein Goliath: Events, Conferences, Workshops, Pop-Ups – so viel, dass Auswahl fast zum Stress wurde. Wetter spielte mit – nicht nur Sonne. Regen, Sturm, Hotspots, Unterwegs sein: das gehört zum ADE dazu. Und so wie Käse zu den Niederlanden gehört, gehört auch Regen zu ADE. Einfach nehmen, was kommt.
Wenn die Stadt sich für ein Wochenende in ein globales House- & Rave-Mekka verwandelt, dann ist genau dieses Kombi-Gefühl: Clubkultur trifft urbane Bewegung trifft Pop-Up-Instinkte. Und man nimmt mit: Geschichten, Sound-Fragmente, Begegnungen.
Ausblick
Das nächste ADE ist bereits terminiert: Die Ausgabe 2025 findet vom 22.–26. Oktober 2026 statt.


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