Von der Ungewissheit zurück auf die Bühne – Jerome im Interview mit Ravepedia

Seit mehr als zehn Jahren bringt Jerome mit seinen einzigartigen Sounds die Tanzflächen zum Beben. Wir haben uns beim Electric Love mit ihm über seinen Weg zurück auf die Bühne, seinen Track Breath und seine zukünftigen Projekte unterhalten. 

Ravepedia: Danke, dass du dir die Zeit für ein Interview mit uns genommen hast! Wie geht es dir?

Jerome: Sehr gut, mir geht es wunderbar! Ich bin hier beim Electric Love, es ist das erste Mal, dass ich hier spielen darf und ich bin mega gehypt und habe absolut Bock. Das Wetter spielt noch nicht so mit aber zu meiner Playtime soll es aufgehört haben zu regnen.

Ravepedia: Du wirst bald Vater, wie groß ist deine Aufregung vor dieser bevorstehenden tollen neuen Aufgabe in deinem Leben?

Jerome: Ja, aber ich muss aber dazu sagen, dass ich bereits Vater bin. Meine Tochter ist auch schon 10 Jahre alt und aus meiner ersten Ehe und jetzt kommt mit meiner jetzigen Frau mein zweites Kind. Nach 10 Jahren ist es aber dennoch nochmal neu aufregend und spannend, auch wenn man natürlich schon einiges von meinem ersten Kind kennt. Beim Geburtsvorbereitungskurs war es aber dennoch ganz witzig nochmal zu lernen die Windeln zu Wechseln.

Ravepedia: Das wir heute hier zusammensitzen und auf eine großartige Zukunft blicken können verdanken wir vielen Schutzengeln – Du wurdest vor 2 Jahren in einen lebensbedrohlichen Unfall verwickelt – Wie herausfordernd war es damals für dich, dich wieder zurückzukämpfen und

Jerome: Es war sehr definitiv sehr herausfordern. Es war körperlich eine sehr anstrengende Zeit. Einerseits wäre ich am Unfallort fast verstorben, was zum Glück nicht passiert ist, und zum anderen war es drei, vier Tage nicht klar, ob das Bein amputiert werden muss. Mit einem solchen Polytrauma und so vielen kaputten Muskeln und Knien war es über Monate einfach sehr hart. Ich hatte über ein Jahr Physiotherapie gehabt, wobei ich glaube, dass der geistige oder psychische Aspekt ein noch viel größerer war. Da bin ich einfach sehr froh, dass ich ein ganz tolles Umfeld um mich herumhabe, zum Beispiel meine Frau, die den ganzen Tag mit mir daran „gearbeitet“ hat.

Was ich aber auch glaube ist, dass mich meine Liebe zur Musik und vor allem die Liebe zur Bühne haben mich auch schnell wieder auf diese gebracht. Ich habe bereits vier Monate nach dem Unfall, noch mit schmerzendem und geschwollenem Bein, das erste Mal wieder auf der Stage gestanden. Während des Sets war das aber alles wie weggeblasen, weil ich es einfach liebe. Ich mache das jetzt auch schon seit 30 Jahren und da muss ich auch wieder hin.

Ravepedia: Wie emotional war dann deine Rückkehr auf die Bühne bei deiner letztjährigen Tour?

Jerome: Das war auf jeden Fall sehr emotional! Ich habe die Tour ja auch „Come Back Stronger“ genannt und mir dies auch auf den Arm tätowieren lassen. Es war einfach großartig zu sehen, wie viele Follower auch zu meinen Konzerten und Festivalauftritten gekommen sind und mich auch da unterstützt haben. Es war aber auch schön zu sehen, dass die Leute gesehen haben, dass ich jetzt nicht nur wegen meines Unfalls weiter erfolgreich bin als Beispiel. Ich bin stattdessen auch in diesem Jahr auf ganz vielen großartigen Festivals, wie auch hier beim Electric Love, gebucht und es ist einfach schön, dass die Veranstalter sehen, dass Jerome einfach voll da ist.

Ravepedia: Doch hier und jetzt befinden wir uns noch mitten im Festivalsommer – Gibt es eine Sache, auf die du dich am Meisten freust?

Jerome: Ich bin ein Typ, der einfach auf jedes Event für sich hin fiebert. Ich bin wirklich sehr gespannt hier mit dem ELF zum Beispiel. Ich bin immer mal wieder in Österreich gewesen, liebe diesen österreichischen Flair und freue mich daher sehr auf meinen Auftritt hier. In Deutschland freue ich mich zum Beispiel sehr auf das Airbeat One, bei dem ich zum dritten Mal in Folge spielen darf. Ich habe da jedes Jahr auch eine „bessere Stage/ bessere Playtime“ bekommen und die vollen Stages zeigen mir auf jeden Fall, dass ich fantastische Community habe.

Ravepedia: Im April dieses Jahres hast du zusammen mit Lawrent deinen Track „Dreaming of You“ veröffentlicht – erzähle uns etwas über die Entstehung des Songs.

Jerome: Das ist tatsächlich gar nicht der letzte Song, das ist nämlich „Breath“ und finde ich sogar spannender zu erzählen. Denn der Track ist zusammen mit den „Police in Paris“ Jungs und ist ein ganz klassischer Hardtechno-Track und ist ein Cover von „The Prodigy“. Das spiegelt nämlich auch das wider, was ich im Moment auf der Bühne bringe.

Um nochmal auf „Dreaming of You“ zurückzukommen, war dieser für den Januar geplant. Da war ich ja noch nicht im Festivalsommer und wir haben den Song da einfach geschrieben und das ist einfach eine „Sweete“ Nummer sozusagen. Aber die Nummern, die jetzt im Sommer rauskommen, spiegeln eher das wider, was ich auch auf der Stage performe.

Ravepedia: Und auf welche zukünftigen Projekte von dir dürfen wir uns freuen?

Jerome: Immer viel und da bin ich auch tatsächlich immer sehr spontan. Ich habe aktuell einen Deal mit „Spinning Records“ über 5 Songs, wovon noch zwei übrig sind. Aber auch danach habe ich schon viele weitere Sachen geplant. Ich bin auch seit ein paar Monaten viel im MashUp-Game tätig. Viele Menschen merken also im Moment auch, dass ich meinen Stil sehr in diesen Bereich lege und da versuche aktuell auch noch eine neue Handschrift herauszufinden, da ich nie stehenbleiben möchte.

Ravepedia: Die letzte Frage ist bei uns für jeden Künstler gleich – Gibt es etwas, das du gerne in Richtung deiner Fans sagen möchtest?

Jerome: Ich glaube, dass ich in diesem Interview schon viel gesagt habe, aber eins möchte ich noch loswerden, was auch viele meiner Kollegen sagen. Nämlich, dass ich eine tolle Community habe und viele Menschen, die mir schon seit Jahren folgen. Sehr bemerkenswert finde ich, dass ich einen ziemlichen Querschnitt im Alter habe. Von 18,19-jährigen, die jetzt anfangen auf Raves zu gehen bis zu denen, die mich seit 10 Jahren begleiten, das finde ich persönlich sehr geil…

Ravepedia: Lieber Jerome, wir danken dir für deine Zeit und wünschen dir mit deiner zukünftig größer werdenden Familie alles Gute!

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