
Vom Zahnmedizinstudenten zum internationalen DJ: Hypaton zählt zu den spannendsten Newcomern der elektronischen Musik. Spätestens seit seinem globalen Hit „Be My Lover“ gilt er als Gesicht der neuen Future-Rave-Generation – unterstützt von niemand Geringerem als David Guetta. Im Gespräch mit Ravepedia spricht der italienische Künstler über seine musikalischen Wurzeln, seinen rasanten Aufstieg und die Magie hinter seinen Tracks.
Die Wurzeln: Musik im Blut
Ravepedia: Bevor wir über deine rasant gestartete Karriere sprechen, wollen wir dich erst einmal etwas besser kennenlernen. Erzähl uns ein bisschen über dich – wir wissen, dass du aus einer Familie von Zahnärzten und gleichzeitig Musikern stammst.
Hypaton: Ich komme aus einer Familie, in der Zahnmedizin und Musik schon immer Hand in Hand gingen. Mein Vater und meine Schwester sind beide Zahnärzte, und meine Mutter arbeitet ebenfalls in unserer Familienpraxis als Assistentin. Gleichzeitig war Musik bei uns zu Hause immer präsent: Mein Vater ist Gitarrist, mein Onkel Pianist, und die beiden spielten sogar in einer Band zusammen – diese Band inspirierte später auch meinen Künstlernamen. Mein Cousin Giuseppe Ottaviani ist ebenfalls ein bekannter DJ und Produzent, man kann also sagen, Musik liegt bei uns in der Familie. Ich selbst habe zwar ein Studium der Zahnmedizin abgeschlossen, aber von Anfang an war mein eigentliches Ziel, internationaler DJ und Produzent zu werden.
Ravepedia: Mit welchen drei Worten würdest du dich selbst beschreiben?
Hypaton: Leidenschaft, Hingabe, Balance.
Ravepedia: In welchem Alter bist du zum ersten Mal mit Musik in Berührung gekommen – und wann hast du deine Leidenschaft für elektronische Musik entdeckt?
Hypaton: Ich kam schon mit vier Jahren das erste Mal mit Musik in Kontakt, als ich Gitarre spielte. Mit etwa 14 oder 15 begann ich, mit elektronischer Musikproduktion zu experimentieren – das war der Moment, in dem ich meine Leidenschaft dafür entdeckte, eigene Sounds zu kreieren und Tracks zu bauen.
Der Sound: Energie und Emotion
Ravepedia: Wie würdest du deinen Stil als DJ beschreiben?
Hypaton: Energetisch und melodisch – immer mit dem Ziel, auf der Tanzfläche kraftvolle Momente zu schaffen, mit Melodien, die den Menschen noch lange nach dem Set im Kopf bleiben.
Der Durchbruch mit „Be My Lover“
Ravepedia: Deinen großen Durchbruch hattest du 2023 mit deinem Remake des La-Bouche-Klassikers „Be My Lover“, das mittlerweile fast 278 Millionen Streams auf Spotify erreicht hat und als Zukunft des „Future Rave“-Genres gefeiert wird, das David Guetta einst erfand. Was bedeutet dir dieser Erfolg?
Hypaton: Er hat mein Leben komplett verändert. Ich habe immer davon geträumt, DJ und Produzent zu werden – und mit diesem Track ist dieser Traum wahr geworden. „Be My Lover“ hat mir so viele Türen geöffnet, mir ermöglicht, Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen und mich mit der internationalen Szene zu verbinden. Ich fühle eine sehr starke emotionale Bindung zu diesem Song, weil jedes Mal, wenn ich ihn spiele, eine besondere Magie entsteht, die mich daran erinnert, warum ich diesen Weg überhaupt eingeschlagen habe.
Mentor und Freund: David Guetta
Ravepedia: Du hast auch einen ganz besonderen Unterstützer an deiner Seite – David Guetta, der kürzlich erneut zur Nummer eins im DJ-Mag-Ranking gewählt wurde. Wie kam es zu dieser Verbindung, und wie ist es, diese Legende der Szene an deiner Seite zu haben?
Hypaton: Ich habe eine sehr besondere Beziehung zu David – ich sehe ihn wirklich als Mentor und versuche, alles von ihm zu lernen, was ich kann. Ich werde nie vergessen, wie ich eines Tages die Benachrichtigung bekam, dass er mir auf Instagram folgt. Er schrieb mir, und ab da tauschten wir wöchentlich Musik aus, gaben uns gegenseitig Feedback – so begann unsere Freundschaft. David ist ein unglaublicher Wegweiser für mich. Er zeigt mir quasi die Landkarte des Erfolgs, und ich tue alles, um ihn stolz zu machen. Seine Unterstützung ist eines der größten Geschenke meiner Karriere. Das Künstlerleben ist eine Achterbahnfahrt voller Emotionen, und mit David an meiner Seite fühle ich mich beschützt und im Gleichgewicht.
Ravepedia: Wie läuft eine typische Zusammenarbeit zwischen euch ab?
Hypaton: Wir schicken uns ständig Musik hin und her, tauschen Ideen aus – und der Auswahlprozess ist immer sehr anspruchsvoll. Gemeinsam konzentrieren wir uns auf die Stücke, die sich wirklich stark anfühlen, testen sie auf der Tanzfläche und feilen daran, bis sie ihr volles Potenzial entfalten. Es ist ein sehr inspirierender Prozess, weil jede Phase von Energie und echtem Feedback aus dem Publikum getragen wird.

Sommer-Highlights und Zukunftspläne
Ravepedia: Diesen Sommer hast du in den bekanntesten Clubs gespielt – verrückt, wenn man bedenkt, dass du vor Kurzem eigentlich noch auf dem Weg zum Zahnarzt warst, oder?
Hypaton: Absolut! Daran denke ich oft, wenn ich spiele. Es hilft mir, auf dem Boden zu bleiben. Ich habe sehr hart gearbeitet, um Studium und Musik gleichzeitig zu bewältigen, und nie aufgegeben. Wenn ich daran denke, wie viel Mühe und Zeit ich investiert habe, um hierher zu kommen, gibt mir das jedes Mal noch mehr Kraft und Fokus, wenn ich auf die Bühne gehe.
Ravepedia: Was war für dich eines der absoluten Highlights dieses Sommers?
Hypaton: UNVRS in Ibiza war definitiv eines meiner Highlights. Das Gefühl, dort zu spielen, ist einfach unglaublich – diese Energie gibt es wirklich nur auf der Insel. Ibiza selbst, die Menschen, die Musik – alles greift ineinander wie ein perfektes Uhrwerk der Clubkultur. Auf dieser Bühne zu stehen, ließ mich Teil einer Tradition werden, die die elektronische Musik seit Jahrzehnten prägt – das ist genau der Moment, von dem jeder DJ träumt, wenn er anfängt.
„Outta My Head“ – eine Hymne fürs Wochenende
Ravepedia: „Outta My Head“ ist ein echter Party-Abriss. Erzähl uns, wie der Track entstanden ist und wie es zur Zusammenarbeit kam.
Hypaton: Von Anfang an war die Idee, eine echte Hymne zu schaffen. Ich hatte das Glück, mit zwei großartigen Künstlern zusammenzuarbeiten – Norma Jean Martine und Henri PFR. Der Song basiert auf einer sehr eingängigen, wiederkehrenden Melodie und Textzeilen, die sofort im Ohr bleiben – das macht ihn so natürlich und zugänglich. Wir haben zunächst aus der Ferne daran gearbeitet und uns später alle in Ibiza getroffen, um den Track gemeinsam zu finalisieren – das machte den kreativen Prozess noch besonderer. Schon beim ersten Durchlauf spürten wir, dass der Song das Potenzial hat, eine große Party-Hymne zu werden.
Was kommt als Nächstes?
Ravepedia: Was dürfen wir in Zukunft von dir erwarten – und gibt es bald Auftritte in Deutschland?
Hypaton: Auf jeden Fall dürft ihr euch auf viel neue Musik freuen. Manche Tracks werden sehr melodisch, andere absolute Club-Banger – ich mag es, beide Seiten meines Sounds im Gleichgewicht zu halten. Wir arbeiten auch an Auftritten in Deutschland für die kommende Saison, und ich kann es kaum erwarten, diese Momente mit dem Publikum dort zu teilen.

